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LÖWENZAHN

Wissenswertes

Der Botaniker nennt ihn "taraxum officinale". Der Name kommt aus dem Griechischen und heißt übersetzt etwa "ich heile Entzündungen". Im Volksmund hat der Löwenzahn noch viele andere Namen bekommen: Milchblume (wegen seines milchigen Saftes), Pusteblume, Kettenblume, Ringelblume. „Seichblume“ oder „Bettpisser“ weisen auf seine harntreibende Wirkung hin. Auch sein Name im Französischen pisselit“ (Mach-ins-Bett) spielt auf diese Eigenschaft an.

Standort:

Die Heimat des Gemeinen Löwenzahns ist in den Gebirgen Zentralasiens zu suchen. Heute findet man ihn auf der gesamten nördlichen Halbkugel. Durch seine Anpassungsfähigkeit an Klima und Bodenverhältnisse hat sich die Pflanze im Laufe der Zeit so verändert, dass man heute von zahlreichen Arten ausgehen muss, die sich in Farbe und Form der Blätter und der Blüten, der Richtung der Hüllblätter sowie der Form und Größe der Früchte unterscheiden. Bei uns findet man den Löwenzahn überall. Hauptsächlich aber wächst er auf nährstoffreichen, tiefgründigen Lehmböden. Er ist stickstoffliebend und nimmt in der Pflanzengesellschaft der Fett- oder Glatthaferwiese einen bestimmenden Platz ein. Seine massenhafte Ausbreitung ist erst durch die Kultivierung und Düngung der Wiesen und Weiden möglich geworden.

Stamm/Wurzel:

Direkt an der Erdoberfläche, geschützt von einem Kranz abgestorbener Blätter, bildet die Pflanze einen Stamm (Rhizom) mit Blattknospen. Aus diesem Stamm entwickeIn sich immer wieder neue Blätter, wenn die alten abgerissen oder abgefressen worden sind. Er ist bei älteren Pflanzen auch mehrköpfig und vermag mehrere Pflanzen zu entwickeln. Die Wurzel reicht als starke, fleischige Pfahlwurzel einfach oder verzweigt bis zu 40 cm tief in die Erde. Sie ist kräftig genug, sich zwischen Steinen durchzuschieben und in hartem Boden zu wachsen. Mit ihren zahlreichen Saugwurzeln holt sie sich Wasser aus tieferen Erdschichten und dient zugleich als Wasserspeicher für Trockenzeiten. Wie alle Teile der Pflanze ist auch die Wurzel von Milchsaftröhrchen durchzogen. Der weiße Saft enthält neben Inulin, Eiweiß— und Bitterstoffen auch Kautschuk. Die Löwenzahnwurzel kann im Boden vollständig gefrieren, ohne dass sie ihre Wachstumsfähigkeit verliert. Durch Versuche hat man festgestellt, dass die Wurzel sich auch aus kleinsten Teilen zu regenerieren vermag.

Blätter:

Gerade die Form und Anlage der Blätter lässt erkennen, wie sehr sich der Löwenzahn in seinem Erscheinungsbild verschiedenen Umweltbedingungen anzupassen vermag. Auf trockenen Boden mit viel Sonne bilden die Blätter eine Rosette. Flach am Boden liegend lassen sie keine anderen Pflanzen aufkommen und sorgen dafür, dass die Bodenfeuchtigkeit erhalten bleibt. Ganz anders gestalten sich die Blätter an fruchtbaren Standorten und zwischen üppig wachsenden Nachbarpflanzen: hoch aufgerichtet, wenig eingeschnitten und kräftig in Wuchs und Farbe.

Blütenstand:

Schon zeitig am Anfang des Frühjahrs zeigen sich in den Blattrosetten mehrere Blütenköpfe, die im Laufe der nächsten vier Wochen heranwachsen. Wie die Blätter passt sich auch der Blütenschaft den Umweltverhältnissen an. Rund und hohl, von Milchröhrchen durchzogen, unverzweigt und ohne Blätter erreicht er an sonnigen Standorten eine Höhe von bis zu 30 cm. An schattigen Stellen oder im hohen Gras wird er 60 cm lang. Durch eine leichte Beugung wird die Blüte vor Regen und Wind geschützt.

Blüte:

Der Löwenzahn gehört zur Gruppe der Korbblütler und innerhalb dieser zur Familie der Zungenblütler. Der Korb wird gebildet aus drei Reihen sich dachziegelartig deckender Blättchen. Die beiden äußeren Reihen sind zurückgeschlagen, bevor der Blütenkorb sich öffnet. Die inneren Hüllblätter stehen so dicht beieinander, als seien sie miteinander verwachsen. An feuchten und regnerischen Tagen schmiegen sich diese Hüllblätter fest aneinander und verschließen den Blütenkorb. Diese Bewegung, die auch abends und morgens erfolgen, werden durch unterschiedliches Wachstum der Außen- und Innenseite der Hüllblätter hervorgerufen. Der Löwenzahn hat seine Blüten in einem Korb wohl verpackt. Bis zu 200 und mehr einzelne Blüten sind es. Jede besteht aus nur einem einzigen BIütenblatt, einer fünfzähnigen Zunge. Die Zunge bildet nach unten eine 3-7 mm lange Röhre, weIche die aus fünf Staubblättem zusammengewachsene Staubbeutelröhre umgibt.
Aus dieser wiederum wächst der Griffel mit seinen Nachbarästen heraus. Auf dem leicht gewölbten Grund des Blütenbodens befindet sich der Fruchtknoten. Obwohl der Löwenzahn seine Früchte auch ohne Befruchtung (Apomixis) entwickeln kann, erzeugt er eine Menge Blütenstaub. In einer schüsselförmigen Erweiterung am Ende des Griffels wird reichlich Nektar abgesondert. Das macht ihn zu einer geschätzten Bienen- und Insektenweide.

Frucht:

Schon bald nach der Blüte beginnt die Reifung der Früchte. Die Blütenteile vertrocknen, werden nach oben geschoben und abgeworfen. Der Boden des Blütenstandes wölbt sich nach oben, die Hüllblätter klappen nach unten. Sobald die Früchte reif sind, Anfang Mai, spreizen sich die Haare auseinander und es bildet sich der Fruchtstand, der als Pusteblume bekannt ist. Bei dieser Kugelform des Fruchtstandes kann die Sonne jeden einzelnen,, Fallschirm“ gut austrocknen. Die Frucht selbst ist ein winziges Kömchen, das als „Achäne“ bezeichnet wird. Man versteht darunter eine sich bei der Reife nicht öffnende Schließfrucht, weil Samenschale und Fruchtwand miteinander verwachsen sind. Die Verbreitung der Samen/ Früchte erfolgt allein durch den Wind. Das geringe Gewicht des Samens erleichtert den Flug. 2000 Früchte wiegen 1 Gramm. Deshalb kann solch eine Achäne kilometerweit fliegen.

Bedeutung:

Für den Landwirt und den Gärtner ist der Löwenzahn ein ständiges Ärgernis. Die Fülle der Samen (bis zu 5000 je Pflanze) und die tiefreichende, verzweigte Wurzel machen ihn zu einem lästigen Unkraut. Er wird zwar von Tieren gerne gefressen, doch wo er in Massenbeständen (über 20 Pflanzen pro m2) auftritt, wird er zur Plage. Seine ausgedehnte Blattrosette verdrängt andere wertvolle Futterpflanzen und unterdrückt sogar das Graswachstum. Als Heilpflanze war der Löwenzahn bereits im Mittelalter bekannt. Man kannte seine wassertreibende Wirkung und setzte ihn bei Rheuma und Gicht, aber auch bei Erkrankungen der Leber und Galle ein. Es ist bekannt, dass die Pflanze neben den erwähnten Eiweiß- und Mineralstoffen sowie den Vitaminen C, A und D auch Inulin enthält das besonders im Herbst in den Wurzeln angereichert ist. Die Blätter enthalten außer dem Bitterstoff Taraxin noch Saponine, enzymähnliche Substanzen, Cholin und ätherische Öle. Heute weiß man, dass die Wirkstoffe des Löwenzahn auf alle großen Körperdrüsen einwirken und durchaus das Allgemeinbefinden beeinflussen können. Seine Wirksamkeit auf den Stoffwechsel wird bei rheumatischen Erkrankungen und chronischer Arthrose genutzt. Er wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd. Als Nahrungsmittel hat der Löwenzahn längst Eingang in die moderne Küche gefunden. Wegen seines bitteren Geschmacks ist er allerdings auch nicht jedermanns Sache.

Ökologie

Da der Löwenzahn reichlich Nektar erzeugt, gilt er besonders im Frühjahr als gute Bienenweide. Bis zu 125.000 Löwenzahnblüten müssen für 1 kg Honig gesucht werden. Vierzig verschiedene Falterarten brauchen den Löwenzahn als Futterpflanze für die Raupen.
Buchfinken, Grünfinken, Distelfinken und Spatzen verfüttern die noch unreifen milchigen Samen an ihre Jungen. Zurück bleibt ein aufgebrochener Fruchtstand. Das ist an Wegrändern, Baumscheiben, Pflasterritzen und Mittelstreifen, selbst in Stadtzentren, zu sehen. Bekämpft man diese Pflanze, so entzieht man dem Vogelnachwuchs eine wichtige Nahrung.

Zum Ausprobieren

Beobachten, Messen, Vergleichen. Zählen:

Langzeitbeobachtung einer einzelnen Pflanze, Pflanzen mit Wurzel ausgraben, vergleichen und beschreiben, Blattformen, Querschnitt durch eine Blüte anfertigen, Früchte zählen (im Zehnerblock auf Tesafilm kleben).

Experimentieren:

Wurzel:

Wurzel ausgraben, längs teilen, eine Hälfte auf gut gedüngtem Gartenboden, die andere Hälfte auf Schotter einpflanzen. Die Pflanzen später vergleichen.

Blüte:

Durch Beobachtung der Blütenbesucher und Registrierung der Zahl der Anflüge kann festgestellt werden, dass vor allem Bienen den Löwenzahn anfliegen, der Nektar hauptsächlich in den Morgenstunden (9.00 Uhr) gesammelt wird.

Früchte:

Indem man eine einzelne Frucht mit dem Haarkelch zwischen zwei Diarähmchen legt, kann man die ästhetisch ansprechende Struktur sichtbar machen.

Stängel:

Nach Spaltung des hohlen Stängels rollen sich die Teile auf. Dies geht besonders schnell, wenn man sie in Wasser legt. Die Zellen der Stängelinnenwand dehnen sich durch die Wasseraufnahme.

Flugversuche:

In einem Raum (bei Windstille auch im Freien) aus ca. 2 m Höhe eine Löwenzahnfrucht zu Boden fallen lassen, die Fallzeit stoppen und die Flugweite messen. Den Versuch wiederholen und den Flug durch künstlichen Wind (blasen, Fön) beeinflussen. Das Schirmchen entfernen und die beiden Versuche wiederholen. Die Ergebnisse in einer Tabelle darstellen.

Hinweis:

Beim Schneiden oder Pflücken von Löwenzahn muss man aufpassen: Die Milch aus dem Stängel verursacht Flecken.

Skizzen anfertigen:

Einzelne Blüten zeichnen, eine Frucht mit ihrem Fallschirmen zeichnen, verschiedene Ausformungen der Blätter zeichnen und abdrucken.

Rezepte:

Löwenzahn-Salatdressing: Knospen fein hacken, etwas Zitrone, Zucker und Öl zugeben.

Ernte: Den Löwenzahn im Frühling pflücken, denn so saftig und zart sind die Blätter in keiner Jahreszeit. Aus den Blüten und den großen Blättern, die er im Sommer ausbildet, kann man Kräutertee zubereiten. Für diese Zubereitung werden Wurzel und Kraut des Löwenzahns verwendet. 1-2 Teelöffel davon gibt man auf eine Tasse Wasser, lässt kurz aufkochen und eine Viertelstunde ziehen.

Junge Löwenzahnblätter, Salz 1 EL grüner Pfeffer (eingelegt), 1/2 TL Zucker, 3 hartgekochte Eigelb, einige EL Estragonessig, einige EL Olivenöl, 1 EL scharfer Senf, 1 EL Tomatenmark, einige Knoblauchzehen (durchgepresst). Die Löwenzahnrosetten mit einem Stecheisen ernten und in millimeterfeine Streifen schneiden. Die Zutaten mit dem Schnellmixstab eines Handrührers verquirlen und unter den Löwenzahn mischen. Den Salat mit dem verbliebenen klein gehackten und gesalzenen Eiweiß bestreuen.

Honig: 60 g Löwenzahnblüten fein abzupfen (keine Kranzblätter!), die Blüten in 1/4 1 Wasser geben, acht Minuten köcheln lassen. Anschließend abseihen, dabei die Blüten kräftig ausdrücken. Die gewonnenen Flüssigkeit mit 250 g Gelierzucker und etwas Zitronensaft 4 Minuten sprudelnd kochen, noch heiß in Gläser füllen. Löwenzahngelee ist geschmacklich kaum von Honig zu unterscheiden.

Merk-Würdiges

Der Löwenzahn passt sich an:

Der Löwenzahn kann etwas, was andere nicht können. Er vermag sich den Gegebenheiten, den Bedingungen seiner Umwelt anzupassen. Vor vielen Jahren haben Forscher dazu einen Versuch gemacht. Im Botanischen Garten in Paris teilten sie eine junge Löwenzahnpflanze. Sie wurde längs, von oben nach unten halbiert. Eine Hälfte wurde in die Alpen gebracht und in der Nähe des Montblanc, dem höchsten Berg Europas, angepflanzt, die andere Hälfte blieb in Paris. Natürlich waren die Forscher gespannt, was aus den Pflanzen werden würde. Beide hatten ja nur eine halbe Wurzel und die Hälfte der Anzahl der Blätter. Beide Pflanzen wuchsen zu selbständigen Pflanzen heran. Aber die Pflanze im Hochgebirge hatte ihr Aussehen völlig verändert. Sie war wesentlich kleiner geblieben. Kurz und gedrungen war ihr Wuchs, Blätter und Stängel waren behaart. Die Wurzel jedoch reichte wesentlich tiefer als bei der Pflanze in Paris. Nur diese Veränderung ließen den Löwenzahn im Hochgebirge überleben. Beide Pflanzen hatten die gleichen Anlagen; Ursache für die Veränderungen konnten nur die veränderten Wachstumsbedingungen sein: Der Boden, die Sonneneinstrahlung und das Klima. Teilt man nun die Hochgebirgspflanze wieder und pflanzt die eine Hälfte ins Tiefland, so entsteht daraus wieder die bekannte Tieflandpflanze. (nach: Collmann, Nolof, Schoof, Bio 2/3 Westermann-Verlag 1980, s. 228)

Märchen:

In eine kleine Stadt, die malerisch in einem Tal zwischen grünen Hügeln lag, kam einmal ein Zirkus. Es war kein großer, kein bekannter Zirkus mit berühmten Artisten aus fernen Ländern, sondern ein Familienbetrieb. Die Attraktion war der wilde Löwe Leopold, und diesen Löwen bändigte die kleine Schwester Anastasia mit ihrem strohblonden, wuscheligen Haarschopf. Ein wunderschöner Frühlingstag brach in dieser Stadt an. Hinter den grünen Hügeln zog die Sonne herauf. Die Fädchenwolken, die am Morgen noch das Land verhüllten, lösten sich auf. Als der Löwe Leopold in seinem Käfig vom Schlaf erwachte und behäbig erst das erste, dann das zweite Auge öffnete, sah er durch das Gitter den blauen Himmel über dem Zirkuszelt. Leopold strich am Gitter entlang. Hin und her, her und hin. Er blickte zu Boden. Da entdeckte er im Asphalt vor seinem Käfig eine knallgelbe Blume mit kräftigen grünen Blättern. „Wo kommst du denn her?“ fragte er sie.,, Der Frühling hat mich gelockt!“ lachte sie. „Und da wächst du hier, mitten im Asphalt vor diesem schrecklichen, engen Käfig?“ „Wir Blumen sind manchmal stärker als der Asphalt“, antwortete ihm die gelbe Blume. Dass diese winzige Blume so stark war, beeindruckte den Löwen. „Gibt es noch mehr von deinen Schwestern?“ fragte er sie. „Oh ja“, nickte sie, „dort drüben, auf dem grünen Hügel, findest du Hunderte von uns - willst du sie nicht besuchen? Sei so stark wie ich - durchbreche dieses Gitter. Was ich schaffe, schaffst du schon längst!“
Da bekam der Löwe Leopold zu seiner Stärke auch noch Mut. Er nahm all seine Kraft zusammen, drückte mit seinem Körper gegen die Stäbe. Sie gaben nach - und er war frei! Der Löwe ist los! Der Löwe ist los! Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Schreckensnachricht in der Stadt. Der Marktplatz, auf dem gerade noch die Gemüsefrauen ihre Ware feilboten, war wie leergefegt. Die Mütter ließen ihre Kinder nicht aus dem Haus. Die Schulen schlossen ihre Pforten. In den Schaufenstern fielen krachend die Rollläden herunter. Die Autofahrer fuhren bei Rot über die Ampeln, nur um nicht anhalten zu müssen. Alles hatte Angst vor dem wilden, wilden Löwen mit seinen scharfen Zähnen. Nur Anastasla machte sich unerschrocken auf, ihren Löwen einzufangen. Wo mochte er nur sein? Hatte er beim Metzger das Fleisch gerochen und war bei ihm eingebrochen? Versteckte er sich hinter den Büschen des Stadtparks und erschreckte arglose Spaziergänger? Oder lief er gar hinter Kindern her, die Fangen spielten? Solch schlimme Dinge hatte Leopold jedoch nicht im Sinn. Als er fortlief, dachte er nur an die gelbe Blume, die ihm an Stärke ein Vorbild war. Wo fand er nur den grünen Hügel mit den vielen gelben, starken Blumen? Leopold eilte zur Stadt hinaus. Je weiter er draußen war, desto kräftiger, desto süßer wurde der Duft. Als er an einen breiten, plätschernden Bach kam, fragte er sich: „Kann ich‘s?“ Und mit einem kühnen Sprung setzte er über das Wasser. Auf einem Felsen, der von der Sonne beschienen war, rastete er und nickte ein wenig ein. Er machte sich weiter auf den Weg und da tat sich plötzlich vor ihm die grüne Wiese auf. Über und über stand sie voll dieser leuchtend gelber Blumen.
Der Löwe legte sich behutsam ins Gras. Dann lachte er und streichelte mit seiner Pfote einer Blume über den Kopf. „Wie heißt du denn?“ fragte er sie. Da sagte die Blume: „Rate mal! Sieh dir meine Blätter an! Kommt dir etwas bekannt vor?“ „Die Blätter sehen ja aus wie meine Zähne!“ rief er. „Erkannt! Und darum heißen wir Löwenzahn! Aber so gut beißen wie du können wir nicht!“ Leopold verbrachte den Frühlingstag zwischen seinen „Schwestern“. Und es dauerte bis zum Abend, bis Anastasia ihn endlich gefunden hatte. (aus: Sonntagszeitung vom 20.04.1997, 5 29)

Gedichte:

Verblühter Löwenzahn
(Josef Guggenmos)

Wunderbar
Stand er da im Silberhaar.

Aber eine Dame, Annette war ihr Name, machte ihre Backen dick, machte ihre Lippenspitz, blies einmal, blies mit Macht,
blies ihm fort die ganze Pracht. Und er blieb am Platze zurück mit einer Glatze.

Warum sind Löwenzahnblüten gelb? (Reiner Kunze)
Warum sind Löwenzahnblüten gelb?
Das weiß jedes Kind.
Weil Löwenzahnblüten
Briefkästen sind.

Wer hat die Briefkästen aufgestellt?
Die grasgrüne Wiese.
Sie steckt in die Briefkästen
all ihre Grüße.

Von wem werden die Grüße zugestellt?
Das weiß jedes Kind.
Briefträger sind
Biene und Wind.

Löwenzahnmeditation:

„Vom Sinn des Lebens“ (von Elmar Gruber) („Löwenzahnwiese - Knospe - Aufgegangen - Ganz offen - Verblüht - Neu aufgegangen - Andere Pracht - Nun ist alles fort - Löwenzahnwiese“)
Diese Dia-Meditation Nr. 9 (Sinn des Lebens) ist zu beziehen bei Impuls Studio, Ottweiler Str. 3 in 81737 München (Tel.: 089/6701104) oder bei Medienzentralen.

Literaturhinweise:

Elmar Gruber: Bilder in mir, Symolbetrachtungen, München 1997, Seite 9 - 14
Das Märchen vom Löwenzahn, von Suse Anthony, mit Mandala-Bildern von Ingritt Neuhaus, Eschbach 1995
Kinderbuch: Die gelbe Blume, erzählt von Renate Schupp, Zürich 1988
Der Löwenzahn, aus der Sachbuchreihe „Der Guckkasten“, Hamburg 1991

 

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