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Hier lebt die Ruhe.

BUCHE

Wissenswertes

Spricht man von einer Buche, ist in der Regel die Rotbuche gemeint. Die Hain- oder Weißbuche gehört nicht zu den Buchengewächsen.

Rotbuche:

Wuchshöhe: bis 45 m
Blütezeit: April - Mai
Rinde: glatt, grau
Erntezeit: September - Oktober
Emtegut: Samen = Bucheckern, rotbraun, dreikantig, ölhaltig

Das Gedeihen der Rotbuche ist stark abhängig von der Symbiose mit einem speziellen Bodenpilz. Das Laub der Buche verrottet sehr langsam. Der daraus gebildete Humus ist relativ sauer. Durch ihren starken Schattenwurf verdrängt sie die meisten anderen Bäume. Sie selbst verträgt sehr viel Schatten. So entstehen fast reine Buchenbestände.

Die Blutbuche entstand durch Mutation aus der Rotbuche. Ihre Blätter haben das ganze Jahr über eine rote Färbung.

Weißbuche (Hainbuche/ Hagebuche):

Wuchshöhe: bis 25 m
Blütezeit: Mai - Juni
Rinde: glatt, grau
Samenreife: September/ Oktober
Blattrand: doppelt gezähnt

Die Weißbuche gehört zu den Birkengewächsen. Sie hält die größte Verstümmelung aus; man kann sie zurechtschneiden wie man will. Ihr Holz ist extrem hart (Umgangssprache: „hagebuchen“ - als menschliche Eigenschaft). Sie ist ein idealer Kletterbaum.
Hagebuche ist abgeleitet vom Wort „hag“, das „Einzäunung“ bedeutet (vgl. „Hagebutte“).

Ökologie

3900 Tierarten leben im Buchenwald.

Verwendung:

Die nachfolgenden Informationen beziehen sich alle auf die Rotbuche. Holz in der Möbel- und Bauschreinerei zur Herstellung von Stühlen, Tischen (vor allem Schulmöbel), Furnieren, Leisten, Kanten, Spielwaren, Treppen, Werkbänken, Kisten, Sperrholz, Eisenbahnschwellen, hoher Heizwert des Brennholzes, zur Gewinnung von Zellulose für Kunstfasern. Der Stiel vom „Eis am Stiel,, ist aus Buchenholz.

Naturheilkunde:

- Buchenrinde gegen Wechselfieber
- Buchennndenkohle als Gegengift gegen Schierling und Strychnin
- Buchenblätter als Pulver zum Aufstreuen auf eitrige Wunden

Zum Ausprobieren

Blätter befühlen - Blätter im vollen Licht sind derber und ledriger als die Schattenblätter.

Die Laubstreu unter Buchen zur Seite schieben und die Erde leicht ankratzen - zu erkennen sind die weißen Pilzfäden, welche in Symbiose mit den Buchenwurzeln leben. Ohne diese Pilze sind die Buchenwurzeln nicht überlebensfähig (die Pilze schließen die Nährstoffe für die Buche auf).

Möglichst viele Ortsnamen mit dem Wortbestandteil Buch“ suchen.

Bucheckern einpflanzen - markante Form der Keimblätter beachten.

Öl aus Samen pressen: Zwischen Löschblättern zerquetscht werden Fettspuren sichtbar.

Buchengeisterchen mit Straßenkreide:

Suche dir im Buchenwald einen Buchenstamm, dessen verwachsene Rindenstelle dich fasziniert. Was siehst du? Kannst du die „raue“ Stelle mit Straßenkreide direkt auf die Rinde zu einem Gesicht oder etwas anderem weiterzeichnen?

Rezept:

Geröstete Bucheckern (Buchennüsse): Die äußere Schale der Früchte entfernen, die braune Haut abziehen. Butter auf einem Blech oder in einem Metallgefäß über dem Feuer schmelzen. Bucheckern darin rösten und ein paar Mal wenden. Am Schluss salzen. Schmeckt prima!

Die ganz jungen Blätter der Rotbuche (solange sie durchscheinend sind) sind sehr zart und schmecken angenehm säuerlich. Gut geeignet für Salate.

Merk-Würdiges

Die Buche wird „Königin des Waldes“ genannt. Sie raubt allen neben ihr aufstrebenden Bäumen das Licht. Sie können in ihrem Schatten nicht gedeihen.
„Buchen sollst du suchen, Eichen sollst du weichen!“ Nach dem Volksglauben werden Buchen nur selten vom Blitz getroffen.

„Viel Buch, viel Fluch“ (Spruch aus der Schweiz): Viele Bucheckern im Herbst bedeuten einen strengen, harten Winter oder ein Mäusejahr.
Buchen waren schon bei Griechen und Römern bekannt. Theodosius rechnete sie zu den glücklichen Bäumen, weil man aus dem Holz Opfergeschirr herstellen konnte, Galher verwendeten die Buchenasche zur Seifenherstellung.
Volksglaube: Wenn man Anfang November mit einer Axt in eine Buche hackt, kann man das Winterwetter vorhersagen. Bleibt die Wunde trocken, so gibt es einen strengen Winter.
In Buchenrinde und auf Stäbe aus Buchenholz ritzten die Germanen ihre Schriftzeichen (Runen). Buchenstäbe wurden von Priesterinnen auf den Boden geworfen, dann aufgelesen und gedeutet. So bildeten sich die Wörter „Buchstabe“ und „lesen“.
Beschriftete Buchenholztafeln, welche zusammengeheftet wurden, haben dem „Buch“ seinen Namen gegeben.

Die weite Verbreitung und das häufige Auftreten der Baumart hatten einen großen Einfluß auf die Namensgebung von Ortschaften, Landschaften, Tälern und Gemeinden. So sollen allein in der Schweiz über 700 geographische Bezeichnungen in ihrem Wort den Ausdruck „Buche“ enthalten.

Buchenholz im Neumond gehauen ist dauerhaft und wird vom Wurm nicht so leicht zerfressen.

 

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