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Hier lebt die Ruhe.

HOLUNDER

Ökologie

Bestäubung durch Käfer und Fliegen. Schwanzmeisen brüten gern in Holundersträuchern. Zum Nestbau verwenden sie die auf dem Stamm wachsenden Flechten. Amseln, Drosseln, Mönchsgrasmücken, Gartengrasmücken, Rotschwänzchen und Rotkehlchen fressen die Beeren und verbreiten den unverdaulichen Samen. Wer kennt den „Anschissbaum“? – So könnte man den Holunder nämlich auch bezeichnen. Wildwachsende Holunderbüsche sieht man oft unter Bäumen, direkt am Stamm des Nährstoffkonkurrenten. So mancher hat sich schon gewundert, warum der Strauch in so unbequemer Lage wächst. Die Erklärung ist einfach: Vögel fressen gerne Holunderbeeren und scheiden den unverdaulichen Samen wieder aus. Dabei ist die harte Außenhülle anverdaut worden. Erst jetzt ist der Holundersamen überhaupt keimfähig. (Die Aufzucht von Menschenhand gelingt nur nach einer aufwendigen Spezialbehandlung. Deshalb wird der Holunder meist über Steckholz vermehrt.) Wenn ein Vogel Holunderbeeren gefressen hat und nun auf seiner Warte auf einem Baum sitzt, macht er natürlich hin und wieder sein „Geschäft“, das den keimfähigen Holunderkern enthält.

Rezepte

Holundersaft:

Beeren mit einer Gabel von der Dolde streifen, mit wenig Wasser erhitzen, zerdrücken und passieren (Sieb oder „Flotte Lotte“). Zucker je nach Geschmack zugeben (zum Süßen eignet sich auch Apfel- oder Birnensaft), alles kurz aufkochen lassen und noch heiß in vorbereitete Flaschen abfüllen. Achtung: Holunder färbt sehr stark, deshalb beim Arbeiten auf Sauberkeit achten, evtl. ein altes Hemd anziehen. Mit Mineral- oder Leitungswasser verdünnt ergibt Holundersaft ein erfrischendes Pausengetränk.

Holunderblütenlimonade:

20g große Blütendolden, 1 ¼ kg Zucker, 3 ungespritzte Zitronen 15 l Wasser

Die Blüten abzupfen und in einen Steinguttopf füllen. Die klein geschnittenen Zitronen (mit Schale) zugeben. Den Zucker in dem Wasser auflösen und in einen Topf füllen. Abdecken und ein bis zwei Tage an einem warmen Platz stehen lassen, danach abseihen. Die Limonade muss bald verbraucht werden, sonst gärt sie und es bildet sich Alkohol.

Holundersirup:

7 große Blütendolden, 1 ½ l Wasser, 2 kg Zucker, 30 g Zitronensäure

Blütendolden 10 Minuten in Salzwasser legen, dann abbrausen. In einem Gefäß mit 1 ½ l Wasser die Blütendolden 2 Tage lang an einen warmen Ort stehen lassen (nicht in der prallen Sonne). Abseihen und das „Blütenwasser“ mit dem Zucker aufkochen. Zitronensäure einrühren und noch heiß in Schraubgläser füllen. Der dickflüssige Sirup wird mit viel Wasser verdünnt zu einem köstlichen Erfrischungsgetränk.

Holunderblütenhonig:

Ein Glas Bienenhonig mit einer Hand voll abgezupfter Holunderblüten erwärmen.

Holundermarmelade:

Holunderbeeren wie für den Saft vorbereiten und die gewonnene Flüssigkeit abwiegen. Die gleiche Menge Gelierzucker zugeben, aufkochen und 3 Minuten kochen lassen (Gelierprobe machen). Heiß in Schraubgläser füllen und verschließen. Je nach Geschmack kann die Marmelade mit Zimt, Vanille oder Ingwer gewürzt werden. Sie schmeckt auch sehr gut, wenn man die Hälfte der Holunderbeeren durch Äpfel oder Zwetschgen ersetzt.

Blasrohre aus Holunderstängel:

Zur Herstellung der Blasrohre eignen sich nur bereits verholzte, ca. 2 cm starke graue gerade Stängelstücke, die 10 bis 15 cm lang sind. Holunderstängel besitzen im Innern ein feines weißes Mark, das sich leicht herauslösen lässt, wenn die Sprossen abgestorben sind. Mit einer Stricknadel kann das weiche Holundermark auch an frischen Stängeln durchstochen werden.

Holunder-Windorgel:

Benötigtes Material: Holunderbeerholz (oder anderes, innen ausgehöhltes Holz), Drahtbügel, Säge, Zwirn oder Schnur.

So geht es ...

Suche Holunderbeerholz oder anderes Holz, das innen hohl ist. Schneide es in Stücke von 3 - 15 cm Länge. Drücke das Mark mit einem zurechtgebogenen Drahtbügel heraus. Ziehe die Schnur durch diese Stücke und hänge sie an einen größeren Zweig auf. Lass die Windorgel im Wind baumeln.

Windorgeln kann man aus den unterschiedlichsten Materialien bauen, die man zusätzlich noch kombinieren kann, z.B. Metallorgel aus Unterlegscheiben und Nägeln, Muschelorgel, Orgel aus Blechdosen, Holzstücken oder Metallröhren.

 

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