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Hier lebt die Ruhe.

HECKENROSE

Wissenswertes

Allgemeines:

Vorkommen: ganz Europa
Standort: Wegränder, Waldrand, Hecken, besonders in sonnigen Lagen
Höhe: bis 3 m hoher Strauch
Blütezeit: Juni
Früchte: Hagebutten mit mehreren behaarten Kernen enthalten bis zu 20mal mehr Vitamin C als Citrusfrüchte.
Sammelzeit: Mai - Juni (Knospen), Juni (Blüten); September - Oktober (Früchte).

Die Heckenrose ist sehr zäh, sie hält Beweidung und auch Feuer aus. Neben der Rosa canina gibt es noch 20 weitere heimische Wildrosenarten.

Ökologie

Bedeutung für Vögel

Für die Vögel bietet die Heckenrose Schutz, Nistgelegenheit und Futter. Die Heckenrose wiederum ist auf die Vögel angewiesen, da ihr Samen weich und keimfähig wird, wenn er durch den Verdauungstrakt eines Vogels gewandert ist. 27 Vogelarten fressen die Früchte, wobei manche Vogelarten sich auf die inneren Samen (z.B. Finken) und andere wiederum sich auf die Fruchthülle spezialisiert haben (z.B. Drosselarten).

Bedeutung für Säugetiere

Auch 28 Säugetierarten (z.B. Igel, Eichhörnchen, Mäuse....) ernähren sich gerne von der Hundsrose.

Bedeutung für Insekten

Von den Heckenrosen leben 103 Insektenarten. Bei Imkern gilt sie als gute Trachtpflanze. Die Insekten schätzen nicht nur ihre Blüten mit den vielen Pollen, sondern auch andere Pflanzenteile.
Ein Beispiel dafür ist die Rosengallwespe. Sie sticht Blattanlagen und Zweige des Strauches an, um dort ihre Eier abzulegen. Die Pflanze reagiert auf den Stich mit Gewebewucherung. Die so entstehende Galle dient den aus den Eiern schlüpfenden Larven als Nahrung und zugleich als Behausung. Ihre Entwicklung ist im Frühjahr abgeschlossen. Die Gallen der Heckenrose werden auch „Schlafäpfel“ genannt. Sie galten früher als wirksames Schlafmittel. Dazu wurden sie einfach unter das Kopfkissen gelegt.

Oft entdeckt man in den Rosenblättem kreisrunde und ovale Löcher. Sie stammen von Blattschneidebienen, die die Pflanzenteile als Hülle für ihre Brutzellen verwendeten.

Zum Ausprobieren

Fruchtschalen aushöhlen. Die haarigen „Nüsschen“ als Juckpulver verwenden.

Rosenöl herstellen:

Das ätherische Rosenöl erhält man durch Wasserdampfdestillation von frischen Rosenblättern. Die Ausbeute ist sehr gering. 4000 - 5000 kg Rosenblätter ergeben 1 kg Rosenöl. Deshalb ist es im Handel auch sehr teuer. Für die eigene Herstellung empfiehlt sich ein Rosenblätter-Ölauszug. Man nimmt zwei Hände voll Blütenblätter (möglichst von einer stark duftenden Sorte), füllt sie in ein leeres Marmeladenglas und übergießt das Ganze mit einem Salatöl, das wenig Eigengeruch hat (z. B. Sonnenblumenöl). Das Glas wird nun verschlossen und an einen sonnigen Platz gestellt. Man muss es einige Tage stehen lassen und zwischendurch immer wieder schütteln. Die Duftstoffe lösen sich im von der Sonne erwärmten Fett. Durch ein sauberes Baumwolltuch wird das Öl abgegossen und in eine Flasche gefüllt. Man kann es als Körperöl oder als Badezusatz verwenden. Natürlich ist der Ölauszug in der Duftintensität nicht mit dem Destillat zu vergleichen.

Hagebuttenmarmelade:

Hagebutten sammeln, reinigen und einfrieren. Durch die Kältebehandlung werden sie weich und können nun problemlos durch ein Sieb passiert werden. Zum Schluss wird das Mus noch mit Honig gesüßt. Der so zubereitete Brotaufstrich ist reich an Vitamin C, muss aber im Kühlschrank aufbewahrt und bald verbraucht werden.

Tee mit Rosenblüten:

Rosenblütenblätter, frisch oder getrocknet, werden einem Haustee zugefügt. Sie verbessern den Geschmack und sehen schön aus.

Augenkompressen (nach Hildegard von Bingen):

Frische Rosenblütenblätter, die man am besten früh am Morgen sammelt, werden auf die Augen gelegt. Sie wirken kühlend und heilend. Als Ersatz kann man auch Kompressen mit Rosenwasser, das in Apotheken erhältlich ist, verwenden.

Blüten vergleichen:

Die Erdbeere und die Heckenrose gehören zu den Rosenholzgewächsen. Vergleicht man die Blüten beider Pflanzen, wird man sehr schnell die Ähnlichkeit entdecken. Wer findet im Gelände Blüten von Rosengewächsen (z.B. Nelkenwurz, Fingerkraut, Weißdorn, Apfel)? Nach ihrem Aufbau (Kelchblätter, Blütenblätter, Staubbehälter, Griffel) können die Blüten sortiert werden. Mit dieser Tätigkeit folgen die Kinder den Klassifizierungsarbeiten des berühmten Pflanzenforschers Carl von Linne.

Fraßspuren an Hagebutten suchen: Wer war der Täter?

Finken: Rote Hülle bleibt übrig.
Drosselarten Rote Hülle wird gefressen, Samen fallen zu Boden.
Ob Säugetiere (Igel, Marder,...) Hagebutten gefressen haben, kann man erkennen, wenn man in ihren Losungen die unverdauten Samen entdeckt.

Merk-Würdiges

Die Hundsrose (Rosa canina) hat ihren Namen daher, dass man die Wurzel der Pflanze früher als Heilmittel gegen den Biss tollwütiger Hunde verwendete. Die Rose schützt sich mit Stacheln davor, gefressen zu werden. Sie wurde deshalb neben anderen dornen- und stachelbewährten Pflanzen als Begrenzung von Viehweiden angepflanzt. Heute werden dafür meist künstliche, Stachelzweige“ verwendet: Stacheldraht. Die Rose gilt seit jeher als Blume der Liebe und der Frauen. Für die Germanen war die Heckenrose eine Blume aus Freyas Zaubergarten. Sie pflanzten den Strauch bei den Heiligtümern der Göttin Freya. Nur am Freitag, dem Tag der Göttin, durften die Rosen gepflückt werden, wollte man sie zu Heil- oder Zauberzwecken verwenden.

Zierrosen:

Unsere Zierrosen stammen nicht von unseren heimischen Wildrosen ab, sondern von Wildrosenarten des Orients.

Märchen:

Dornröschen

Rätsel:

Eine rote Jacke, eine schwarze Kappe, ein Bauch voll Stein, was mag das sein?

 

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